Von Emily war ich ja seeehr lange gewohnt, dass ohne mich nichts geht. Es ging ja auch echt wirklich lange Zeit nicht viel. Ich konnte nicht duschen gehen, ich konnte nicht 5 Meter von ihr entfernt sitzen, ich konnte nicht den Raum verlassen. Sie schrie sich gleich die Seele aus dem Leib. Da war es auch völlig egal, dass der Papa sie grade auf dem Arm hatte. Der interessierte lange Zeit nicht wirklich und ich tröstete den Gatten immer, dass es ganz anders würde, sobald die Püppi ein Jahr alt würde. Es wurde auch besser, aber der Papa reichte lange Zeit einfach nicht aus. Es musste immer die Mama alles machen. Daran war ich gewohnt und zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr kam dann langsam der Wandel. Sie freute sich tierisch auf ihn und fragte den ganzen Tag, wann der Papi denn endlich nach Hause kommt. Mittlerweile sind die beiden ein Herz und eine Seele. Es geht auch jetzt alles ohne die Mama. Das vereinfacht vieles.
Die kleine Maus dagegen ist mit 10 Monaten so papafixiert, dass ich schon fast beleidigt bin. Wenn der Papa nach Hause kommt uns sie dann im Hochstuhl beim Abendbrot sitzt und die Große dann in den Flut läuft, um den Papa zu begrüßen (ich sehe das eher als abfangen 🙂 ) dann verrenkt Laura sich nach dem Papa und fängt an zu heulen, aber so richtig. Wenn er dann endlich zu ihr kommt und sie im Stuhl umarmt, dann klammert sie sich richtig an ihm fest und will dann sofort ganz auf den Arm. Wenn er mir die Kleine dann zurückgeben will, damit er sich umziehen kann, dann heult sie wieder gleich los und will zu ihm. Also echt jetzt, dass ist der Hammer. Die ist mit ihren 10 Monaten schon so weit, dass glaube ich schon fast gar nicht.
Im Moment bringt er die Große ins Bett und ich lausche übers Babyphone und mache mir hier vor lachen fast ins Hemd. Er versucht aus dem Kinderzimmer zu gehen, damit sie alleine einschlafen kann/soll und sie jammert hinter ihm her „Papi, Schatzi, bleib hier!“ Das Ende vom Lied ist jetzt, dass sie in seiner Hälfte vom Ehebett schläft und er ins Wohnzimmer zum schlafen muss. Und dann kommt er total sauer ins Wohnzimmer mit dem Satz Ich kriege es einfach nicht hin, dass sie alleine in ihrem Bett einschläft.“ Und ich lache nur, denn genau so ging es mir ja auch bis vor kurzem. Nur mit ganz viel Geduld und liebevoller Strenge ist es mir gelungen, dass Emi alleine in ihrem Bett einschläft. Hihi, da muss er jetzt durch. Er wollte eine Klebebeziehung zu seiner Tochter und nun hat er sie 🙂 Ach ja, Schadenfreude ist die schönste Freude!